E-Scooterfahren: So ist es richtig!
Von Altersbeschränkung bis zum Alkoholverbot
E-Scooter sind seit 2019 auf Deutschlands Straßen zugelassen.
In Großstädten werden sie von diversen Verleihfirmen angeboten und sind daher dort im großen Stil unterwegs. Wer in Dörfern, Klein- und Mittelstädten E-Scooter fahren möchte, ist auf ein eigenes Fahrzeug angewiesen.
So oder so: E-Scooter sind kein Spielzeug. Sie gelten als – Vorsicht, sperriger Begriff – Elektrokleinstfahrzeuge, für die Regeln in der Straßenverkehrsordnung festgelegt sind.
Das sind die Regeln
- E-Scooter fahren nur mit 0 Promille: Es gilt die selbe Promillegrenze wie für Autofahrende – bei Fahranfängern liegt diese bei 0 Promille.
- E-Scooter fahren nur alleine: Zu zweit darf das Kleinstfahrzeug nicht genutzt werden.
- E-Scooter fahren erst ab 14 Jahren: Wer einen privaten E-Scooter hat, darf erst ab 14 Jahren fahren. Leihgeräte können in den meisten Fällen erst ab 18 Jahren gemietet werden.
- E-Scooter fahren auf dem Radweg: Der E-Scooter hat auf Fußwegen nichts verloren, ist kein Radweg, keine Radstraße – oder streifen vorhanden, geht es laut Recht auf die Straße.
- E-Scooter müssen versichert sein: Wer einen eigenen hat, muss diesen versichern, Leihgeräte sind es über die Verleihfirma.
- E-Scooter ordnungsgemäß abstellen: E-Scooter müssen so abgestellt werden, dass Fußgänger und Rollstuhlfahrer nicht behindert werden. Sie dürfen am Straßenrand, auf dem Gehweg und in Fußgängerzonen, wenn diese für E-Scooter zugelassen sind, abgestellt werden.
- Eine Helmpflicht gibt es nicht, wird aber auch von Seiten der Landesverkehrswacht NRW empfohlen.
- Ebenfalls wird dazu geraten, den E-Scooter vor Fahrtantritt immer zu checken.
Clips - E-Scooter: Tipps und Regeln
Die Landesverkehrswacht NRW startete im Mai 2021 eine Social Media-Kampagne, um auf die Regeln aufmerksam zu machen. Vorerst vier kurze Clips werden seitdem auf YouTube, Instagram und Facebook gestreut. Sie richten sich an die größte Gruppe der Nutzer, Jugendliche und junge Erwachsene.
E-Scooter-Check
E-Scooter fahren erst ab 14
E-Scooter: Nur alleine fahren
E-Scooter fahren: Immer mit 0 Promille
E-Scooter fahren: Niemals auf dem Gehweg
Hintergrundinformationen
Unfallzahlen
Bundesweit
Insgesamt registrierte die Polizei im Jahr 2022 in Deutschland 8.260 E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden – das waren 49 % mehr als im Jahr zuvor (5.535 Unfälle). Dabei kamen insgesamt elf Menschen ums Leben; 2021 waren es noch fünf Todesopfer. 1.234 Menschen wurden 2022 schwer verletzt und 7.651 leicht. Mehr als 80 % der Verunglückten waren selbst mit dem E-Scooter unterwegs, darunter auch 10 der 11 Todesopfer. (Quelle: Destatis)
In NRW
Um gute 46 Prozent ist zudem die Zahl der verunglückten E-Scooter-Fahrer gestiegen – vom Jahr 2021 auf das Jahr 2022. 2.113 Unfälle nahm die Polizei auf. „Hier gab es 2022 die ersten drei Toten in NRW“, so Reul. Die Verunglückten oft jung, alkoholisiert, ohne Helm und nachts und am Wochenende unterwegs. Der Großteil der Unfälle sei selbst verursacht gewesen. „Aus Berichten aus Krankenhäusern kann darauf geschlossen werden, dass die Dunkelziffer an solchen Unfällen noch viel höher ist“, so Reul weiter.
Umfrage des DVR zum Thema Regeln für E-Scooter-Nutzer
Eine Umfrage unter 1.003 E-Scooter-Nutzern ab 14 Jahren des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) aus dem Jahr 2020 hat ergeben, dass viele die Regeln nicht kennen. Dabei gaben 57 der Befragten an, das die bereits auf dem Gehweg oder in Fußgängerzonen, in denen es nicht erlaubt war, gefahren sind. Die Umfrage hat ergeben, dass das in vielen Fällen aus Unwissenheit der Regeln geschehen ist. Weitere Fragen konnten ebenfalls vielfach nicht korrekt beantwortet werden – zum Beispiel zur Promillegrenze oder in Bezug auf das Mindestalter. Als Motive die E-Scooter zu fahren, gaben 62 Prozent an dies als Zeitvertreib und zum Spaß zu machen. Man nutze die E-Scooter gerne als Touristen in anderen Städten, für den Weg zur Arbeit oder Ausbildungsstätte nutzten ihn 13 Prozent der Befragten.
Übrigens: Korrekt heißen diese Elektrokleinstfahrzeuge E-Tretroller. Aber umgangssprachlich und auch bei den Verleihfirmen hat sich das Wort E-Scooter schnell durchgesetzt.