NRW leuchtet
Sichtbarkeit bedeutet Sicherheit!
Sehen und gesehen werden: Wer diesem einfachen Motto folgt, ist sicherer unterwegs.
Mit Anbruch der dunklen Jahreszeit steigt bei Fußgängern die Gefahr im Straßenverkehr zu verunglücken. Zwischen November und Januar passieren in NRW etwa ein Drittel aller in einem Jahr aufgenommenen Verkehrsunfälle mit Personenschaden unter Beteiligung von zu Fuß Gehenden.
Hier finden Sie Tipps, wie es möglich ist, mit teils einfachen Mitteln sicherer im Straßenverkehr unterwegs zu sein.
Zu Fuß: Zeigen Sie sich!
Wer dunkle Kleidung trägt, wird von Autofahrern schlechter und später gesehen.
Helle Kleidung ist gut. Retroreflektierende Materialien noch besser. Sie reflektieren das vom Fahrzeug kommende Licht und senden es zurück. Sie sind bis zu 150 Metern weit zu sehen.
Für Eltern und Kinder
Erklären Sie Ihren Kindern und Enkeln, warum es wichtig ist, dass sie gut sichtbar im Straßenverkehr unterwegs sind.
Durch ihre Körpergröße sind Kinder zusätzlich zur Dämmerung oder Dunkelheit gefährdet, da sie übersehen werden können.
Gehen Sie mit gutem Beispiel voran, indem Sie Kleidung mit reflektierenden Elementen tragen.
Für Tornister gilt: 20 Prozent der Vorder- und Seitenflächen sollten reflektieren. Achten Sie beim Kauf auf die Norm DIN 58124.
Praktische Beispiele, wie Sie sich sichtbarer machen können:
- Gut sichtbar gekleidet sind Sie in den Farben weiß, beige, gelb, orange oder hellrot.
- Reflektierende Materialien an Beinen und Armen anbringen. Durch Ihre Bewegungen sind Sie schon von Weitem sichtbar.
- Damit Sie von allen Seiten gut zu sehen sind, sollten die reflektierenden Elemente gleichmäßig am Körper verteilt sein.
- Eine Taschenlampe können Sie nutzen, um Ihren Weg besser zu sehen. Aber halten Sie den Lichtstrahl nicht in Richtung eines Autofahrers. Er wird dadurch geblendet und kann nicht mehr sehen.
- Bei Regen ist die Sicht von Autofahrern eingeschränkt. Ein heller, reflektierender Schirm wird gut gesehen.
Seien Sie trotzdem aufmerksam! Rechnen Sie immer damit, dass ein Auto Sie erst sehr spät sieht. Überqueren Sie die Straße nur, wenn Sie sicher sind, dass kommende Fahrzeuge weit genug weg sind.
Auch Notbremsassistenten von Autos erkennen Fußgänger mit reflektierenden Materialien besser als dunkel gekleidete.
Im Auto: Sorgen Sie für gute Sicht
Passen Sie Ihre Fahrweise den Sichtverhältnissen an.
Fahren Sie besonders aufmerksam, wenn es dunkel ist bzw. die Sicht – etwa durch Regen oder Nebel – schlecht ist.
Achten Sie als Autofahrer darauf, dass Ihre Scheinwerfer funktionieren, richtig eingestellt und sauber sind. Achten Sie auf saubere Scheiben, auch von innen.
Machen Sie regelmäßig einen Sehtest. Das Sehen im Dunkeln verschlechtert sich bei vielen Menschen im Alter. Aber auch bei gesundem Auge verringert sich die Sehschärfe bei schlechten Lichtverhältnissen wie Dunkelheit.
Fahren Sie vorausschauend mit angepasster Geschwindigkeit und halten Sie genügend Abstand zu anderen Fahrzeugen. Rechnen Sie immer damit, dass andere Verkehrsteilnehmer vor Ihnen auftauchen. Laub und Nässe verlängern den Bremsweg.
Bei Schnee, Eis und Frost:
Kratzen Sie vor Fahrtantritt Ihre Scheiben frei. Ein kleines Guckloch reicht nicht aus.
Fahren Sie nie mit beschlagenen Scheiben.
Besonders auf dem Rad: Sehen & gesehen werden
Licht an und reflektieren!
Achten Sie darauf, dass alle Lampen und Reflektoren den gesetzlichen Vorgaben entsprechend funktionieren.
Speichenreflektoren machen das Rad zusätzlich sehr gut von der Seite sichtbar.
Machen Sie sich selbst auch sichtbar. Wenn Sie Reflektoren an den Beinen tragen, sind Sie aufgrund der Bewegung auch von Weitem als Radfahrer identifizierbar.
Ein Fahrradhelm mit leuchtendem Material und LED-Licht bietet zusätzlichen Schutz.
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Reflektierende Artikel
Es gibt inzwischen jede Menge Kleidungsstücke, Accessoires und andere Artikel, die reflektieren bzw. teils auch blinken. Anbei eine Übersicht:
Anhänger, Aufkleber, Bastelbögen, Folien (für Lastenräder, Fahrräder, etc.), Einkaufstrolleys, elastische Bänder, Fahrradhelme, Fahrradtaschen, Gürteltasche / Bauchtasche, Handschuhe (auch speziell für Fahrradfahrer), Hundehalsbänder, Hundeleinen, Hundemäntelchen, Jacken, Käppis, Klackbänder, Mützen, Pferdedecken, Rahmentasche für das Fahrrad, Regenschirme, Reißverschlusszipper, Rucksäcke, Rucksacküberzüge, Tornister, Schnürsenkel, Schuhe, Sportbeutel, Sportkleidung in diversen Ausführungen, Warnwesten, Westen, Wolle
Wo bekomme ich Sichtbarkeitsmaterialien?
Reflektierende Kleidung und Accessoires gibt es in Sport- und Fahrradgeschäften. Aber auch andere Bekleidungsgeschäfte haben in der Wintersaison inzwischen öfter reflektierende Artikel im Angebot. Die gelben Warnwesten werden in Baumärkten und Autozubehörgeschäften verkauft.
Auch in Haushaltsdiscountern oder Einzelhandelsunternehmen mit Saisonware (z.b. Tchibo, Aldi, TEDI) gibt es im Herbst und Winter ein buntes Angebot an Artikeln aus reflektierenden Materialien wie auch Kleidung.
Im Internet gibt es eine Vielzahl an Shops, die sich auf reflektierende Materialien u.ä. spezialisiert haben. Als Beispiele wären da zu nennen: Funkeln im Dunkeln, Proviz, Reflektorheld, Salzmann und die Verkehrswacht Düsseldorf.
Hinweis:
Das Unternehmen Proviz, das sich auf reflektierende Kleidung für Sportler und Radfahrer spezialisiert hat, bietet ab sofort bis zum 10. November 2024 15 Prozent Rabatt auf seine Artikel an. Dafür muss im Bestellvorgang der Code LVWNRW24 eingegeben werden. Hier geht es zum Shop: https://provizsports.com/de
Worauf sollte ich beim Einkauf von reflektierenden Materialien achten?
Für reflektierende Artikel gibt es bestimmte Normen. Wer beruflich Warnkleidung trägt, muss auf die Bezeichnung EN ISO 20471 achten. Nicht ganz so stark reflektierend, aber immer noch gut sichtbar sind Artikel mit der Bezeichnung DIN EN 17353 (früher: DIN EN 13356).
Es gibt aber auch Artikel, die keine EN-Bezeichnung haben und bei Lichteinfall trotzdem sehr gut sichtbar sind.
Beim Einkauf im Handel lässt sich das leicht selbst testen. Nutzen Sie die Blitzfunktion Ihres Smartphones und fotografieren Sie den reflektierenden Stoff. Sie sehen dann auf dem gemachten Foto, ob das Material gut reflektiert oder nicht.
Beim Einkauf im Internet können Sie den Test leider nicht durchführen. Achten Sie auf die genaue Produktbeschreibung. Wenn etwa ein großer Rucksack mit weißer Aufschrift gezeigt wird, heißt es nicht, dass genau diese Schrift auch reflektiert. Manchmal ist es dann nur ein kleines Logo. Schauen Sie also genau nach, was reflektieren soll. Wer bei seriösen Händlern kauft, hat weniger Risiko ein gutes Produkt zu bekommen, als bei sehr günstigen Anbietern aus Übersee.
Videos zu Sichtbarkeitsmaterialien
Die Landesverkehrswacht hat Moderatoren, die Veranstaltungen für Senioren und Fahrradfahrer durchführen, Musterkoffer mit Sichtbarkeitsmaterialien zur Verfügung gestellt. In diesen befinden sich Kleidungsstücke und Accessoires, die beim Auftreffen von Scheinwerferlicht im Dunkeln reflektieren. Es sind nur Beispiele, die exemplarisch für eine Vielzahl von Artikeln stehen sollen, die es inzwischen gibt.
In den Videos präsentieren wir die Inhalte dieser Musterkoffer: